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Freitag, 21. Mai 2010

MARMELADE


Wer mit der angelsächsischen Lebensweise ein wenig vertraut ist, der weiß: Kein gut gedeckter Frühstückstisch ohne Marmelade!  Wobei mit “Marmelade” nur eine solche aus Zitrusfrüchten gemeint ist; alle anderen sind schlicht und einfach “Jam”.

Am beliebtesten ist zweifellos die Orangenmarmelade.  Diese wiederum gibt es in zwei Ausführungen: Klassisch, oder hergestellt aus Seville-Orangen; den sog. Bitterorangen. 
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 Jedoch sollte man sich von dieser Bezeichnung nicht irreführen lassen:

  Das feine, leicht bittere Aroma erinnert an den Duft einer frisch geschälte Orange und verleiht der Süße des Aufstrichs etwas Pikantes - und schmeckt einfach köstlich!  Dazu eine Tasse Earl Grey Tee, einen fein gedeckten Frühstückstisch - und die Ambiente stimmt!  (Nun ja - Schinken und Eier und Haddock (ein Räucherfisch) könnte man auch noch anbieten - aber das muß nicht unbedingt sein...)

Sollte die eine oder andere Leserin  nun etwas Appetit bekommen haben, so war das Absicht! Nachstehend folgt ein Rezept für eine vorzügliche Zitronenmarmelade, die auch keiner zeitraubender Vorbereitungen bedarf.  Es dürfte schwierig sein, im nördlichen Europa ungespritzte Orangen zu bekommen.  Jedoch werden Bio-Zitronen öfters angeboten.  Dass die Früchte ungespritzt sind, ist wichtig: Die Pestizide lagern hauptsächlich in der Schale, oder unmittelbar darunter - und eine gute Marmelade benötigt nun mal etwas abgeriebene Schale.  In manchen Rezepten wird diese auch weichgekocht und in feine Streifen geschnitten der Fruchtmasse beigefügt. Diese Marmeladen erfreuen nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge, sind jedoch weitaus zeitaufwendiger in der Herstellung.

Zitronenmarmelade
(die schnellere Variante)

6 Bio-Zitronen
800 g Zucker
1 Päckchen (25g) Gelierzucker 2:1
1 l Wasser

Zitronen waschen und abtrocknen. Von 2 Zitronen die Schale dünn abreiben, den Saft auspressen. Übrige Zitronen schälen, dabei die weiße Haut und Kerne entfernen. (Gelingt am besten, wenn man die Schale dick abschält, mit einem scharfen Messer entlang der Spalten fährt, und das Fruchtfleisch herauskratzt). Fruchtfleisch mit der abgeriebenen Zitronenschale, Saft und Wasser in einem Topf mischen und kurz aufkochen lassen. Dann mit dem Zucker und Gelierzucker mischen und ca. 3 - 5 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen.

Der Rest ist schnell getan: Die Fruchtmasse aufkochen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Gelierprobe machen: Etwas Marmelade auf einen Teller tropfen lassen. Wird sie nicht innerhalb einer Minute fest, die Kochzeit um 1 - 3 Minuten verlängern.

Die Marmelade in heiß ausgespülte Gläser füllen und fest verschließen. Voilà! - oder passender: There you go!

(Die Methode  für dieses Rezept stammt aus dem empfehlenswerten Büchlein “Marmeladen und Gelees” von G.U., zusammengestellt von Christa Schmedes. Ich habe lediglich einige kleine Veränderungen vorgenommen)

2 Kommentare:

  1. Liebe Clara,
    Deine Marmelade sieht ja wirklich toll aus. Leider bin ich persönlich nicht so ein Fan von abgeriebenen Zitronenschalen - die lasse ich in Rezepten immer weg - aber vielleicht ist so eine Zitronenmarmelade doch mal einen Versuch wert. Hier bei uns ist endlich der Sommer eingekehrt - wenn auch wohl nur für eine kurze Zeit. Aber wir sind ja in diesem Mai schon zufrieden, wenn es draußen mal 23 Grad sind. Ich wünsche Dir noch ein schönes Restwochenende. LG Gartenliesel

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  2. Hallo Clara,
    zuerst möchte ich dir sagen, dass ich deinen Blog ganz toll finde. Es ist faszinierend Geschichten aus dieser ganz anderen Welt zu hören. Ganz besonders befremdlich ist für mich, wenn du schreibst, dass es jetzt Herbst wird in Südafrika und bei uns hier endlich der Frühling begonnen hat. (Natürlich weiß ich schon lange, dass auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten umgekehrt sind, aber es ist doch seltsam, das hier so zu lesen.)
    Zu deinem Marmeladen-Rezept habe ich noch eine Anregung für andere "Nordländer": Ich habe eine Calamondin-Orange als Kübelpflanze. Die Frücht sind ungefähr walnussgroß und schmecken bitter-sauer. Aber in feine Streifen geschnitten und zu Marmelade verarbeitet sind sie ein Hit!
    Liebe Grüße aus Deutschland
    Agnes

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