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Dienstag, 5. April 2011

EINE REISE VON KAPSTADT NACH PRETORIA (1)

 (Hatte Probleme mit dem Aufladen der Fotos.  Jetzt klappt's.)
Auf einem Kapstädter Friedhof:
Er bewacht das Grab seiner Herrin


 Der Anlaß für die Reise nach Kapstadt war ein zutiefst trauriger – ein Todesfall in der Familie meines Mannes. Flug nach Kapstadt; Rückreise per Auto.

Die Entfernung zwischen Kapstadt und Pretoria beträgt etwa 1 500 km; eine Strecke die, verteilt über zwei Tage, locker zu bewältigen ist. Locker – d.h. bei zügiger Fahrweise und begrenzten Aufenthalten. Die Höchstgeschwindigkeit auf Südafrikas Straßen beträgt 120 km/h und es ist ratsam, sich an diesem Limit zu orientieren. Ein Strafzettel kann teuer werden.

Hiermit also ein kleiner Bericht über unsere Reise.

Typisches  Karoo-Panorama
 Für den ersten Abschnitt des Wegs nach Norden bieten sich zwei Alternativen an: Die erste Route bewegt sich in Nähe der malerischen Küste und durchquert das Herzland der Straußenzucht. Es versteht sich, daß man für diese Wahl etwas Zeit mitbringen sollte. Wir wollten so bald wie möglich zu Hause sein, daher entschlossen wir uns für die direkte Strecke.

Schon bald nach Kapstadt beginnen Pässe und Tunnels, die den Aufstieg in Hochebenen des Inlands ermöglichen. Wir durchqueren fruchtbare Täler mit Hinweisschildern auf Weinfarmen und Obstplantagen – oft malerisch gelegen zu Fuß eines gewaltigen Gebirgsmassivs. Und nun verändert sich die Landschaft. Das üppige Grün des fruchtbaren südlichen Kapgebiets bleibt zurück - wir sind in der Karoo angekommen.

Der "Blue Train" begleitet uns
ein Stück des Weges

Ein beachtlicher Teil des Landesinnern dieses südlichen Zipfels Afrikas wird von dieser Halbwüste eingenommen. Man benötigt eine große Liebe für diese karge, abweisende Region – oder viel Geduld. Denn viele Stunden lang zeigt sich nun dem Reisenden die gleiche eintönige Topografie: Sanft geschwungene, aber geröllige Hügel, die sich zum hitzeflimmernden Horizont hin aufzulösen scheinen. Hat man eine dieser fernen Kuppen erreicht, dann bietet sich akkurat das gleiche Bild: Sanft geschwungene, aber geröllige Hügel...... Unbewußt sucht das Auge etwas zum Festhalten – und freut sich beinahe über das glitzernde Wasserrad, das hin und wieder auftaucht; entlang der Straße oder halbversteckt zwischen den langgezogenen Hügeln. Es gibt einige Schaffarmen und – weitverstreut – kleinere Ansiedlungen in dieser Einnöde – ich denke, ansonsten nicht viel mehr. Wer der Welt mit ihrem Lärm und verseuchter Luft entfliehen und dem Firmament besonders nahe sein möchte – er möge die Karoo in Erwägung ziehen! Die nächtliche Sternenpracht ist unvergleichlich.


Schroffe Gebirge und Schluchten
weisen den Weg ins Herzland der Karoo


Als wir vor drei Jahren die gleiche Reise unternahmen, aber mehr Zeit zur Verfügung hatten, da entdeckten wir etwas abseits der Strasse – eine Olivenfarm! Wir waren einfach einem kleinen Hinweisschild gefolgt. Zusehends war die Vegetation entlang des schmalen Fahrwegs grüner geworden, bis schließlich die Olivenhaine mit ihrem satten Silbergrün begannen. Als Wirtschaftsgebäude und Gästehaus nach einer Wegebiegung auftauchten, adrett weiß getüncht und inmitten tiefgrüner Pferdekoppeln, da waren wir sprachlos. Dies hatten wir nicht erwartet – inmitten dieser Einöde!




1 Kommentar:

  1. Der Anlass der Reise tut mir leid.
    Diese Route bin ich auch schon gefahren. Schön, sich wieder daran zu erinnern.

    Liebe Grüße
    Sanspareil

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