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Montag, 14. März 2011

MINKA


Danke, Gartenliesel - Dein Bericht über den Abschied von Eurem geliebten Haustier war Inspiration für diesen Beitrag.

Unsere Kätzin Minka verließ uns vor etwa 3 Wochen ebenfalls für immer. Ich beabsichtigte nicht, darüber zu berichten – u.a. auch deshalb nicht, weil Erinnerungen an Minka mit denen an Illana verbunden sind. Sie war ihre Katze. Aber Du hast recht – unsere Haustiere sind ein Stück unseres Lebensweges mit uns gegangen; dies ist zu würdigen.

Es war am Morgen nach Illana’s Abreise nach Deutschland, um dort ihr Studium zu beginnen. Ich war beim Wäscheaufhängen, da bemerkte ich Minka auf dem schmalen Sims des Fensters im ersten Stock, das zu Illana’s Zimmer gehörte. Sie sah zu mir herunter, total verärgert, und schimpfte – passender kann man es nicht ausdrücken! Ich verstand sie auch sofort! Was sie in etwa sagte, war folgendes: „He! Wo ist meine Illana? Schaff’ sie wieder herbei – sofort!!

Unsere Tochter hatte Minka’s Zuneigung von ganzem Herzen erwidert. Es kam selten vor, daß sie sich bei einem ihrer Telefonate nicht nach Minka’s Ergehen erkundigte. Anfang letzten Jahres dann erreichte mich jener Anruf, den ich, so lange ich lebe, nicht vergessen werde: „...ich vermisse mein Zimmer – und Dich, und Papa, und Leila, und Minka!!“



Einige Wochen später kam Illana nach Hause zurück, um im folgenden Jahr das gleiche Studium bei der hießigen Universität zu beginnen. Nichts deutete darauf hin, daß sie nur noch einige Monate bei uns bleiben würde....



Minka kam mit uns, als wir vor einigen Jahren nach Südafrika zurückkehrten. Noch in Deutschland hatte sie einen Sturz aus großer Höhe nur deshalb überlebt, weil ein Facharzt für Kleintiere sie wieder zusammenflickte. An die – rassante - Fahrt über die Autobahn zu jener entfernten Stadt, meine weinende Illana auf dem Rücksitz, kann ich mich noch heute erinnern.



Minka überlebte, dank der Kunst jenes Veterinärs. Aber zeitlebens trug sie eine Metallschiene in ihrem rechten Vorderbeinchen, und beim Ausruhen streckte sie jenes Beinchen aus - anstatt nach Katzenart beide Pfötchen unter die Brust zu rollen. Mit dieser Behinderung würde unser Katzenmädchen sicher keine erfolgreiche Vogeljägerin, mutmaßten wir. Wir irrten uns. Eine der kleineren Wildtauben des Gartens wurde hin und wieder ihr Opfer...



Minka war schon länger nicht mehr bei guter Gesundheit. Die Tierärztin hatte eine Lungeninfektion festgestellt und uns darauf vorbereitet, daß sie nicht mehr lange zu leben habe. Wir wußten, daß der gefürchtete Zeitpunkt gekommen war, als wir sie eines Morgens erschöpft neben dem Wäschekorb fanden – dies war ungewöhnlich. Etwas später hatte sie wieder den Garten erreicht, den Ort, wo sie sich wohl gefühlt hatte. Unter dem blühenden Bougainville, in einer von Leila gescharrten Kuhle, verließ uns Minkchen etwas später.
Es war der perfekte Ort. Sie liebte den Garten und die Plätzchen, auf denen man im Schutz überhängender Zweige die Vögel beobachten konnte. Wir  vermissen sie sehr.






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3 Kommentare:

  1. Hallo, liebe Clara, wie ist doch unser Leben immer wieder von Verlusten geprägt. Auch ein Haustier hinterlässt seine Spuren. Du wirst sicher noch oft für kurze Momente das Gefühl haben, deine Minka käme herein. Ich kann dich so gut verstehen.
    Liebe Grüße Helga

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  2. Liebe Helga -

    Genau so ist es. Wenn ich morgens im Garten arbeite oder dort meinen Kaffee trinke, dann erwarte ich jeden Moment, daß Minka unter einem Rosentrauch hervorkommt, um sich dann in meiner Nähe wieder niederzulassen...

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  3. Hallo Clara, ist doch seltsam, wie die Katzen immer unsere Nähe suchen. Wir hatten am sonntag endlich mal Wetter, um im Garten arbeiten zu können. Sofort wurde ich von beiden Katzen "bewacht". Wie Mulli das anstellt, kannst du dir im Haustiere-Blog ansehen, wenn du magst.
    Liebe Grüße Helga

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