Eines Tages jätete ich Unkraut in der Nähe ihres ersten Standorts und entdeckte - hier wächst eine neue Rose heran! Zwar hatte sich noch keine Blüte entwickelt, und es gab nur wenige Zweige; aber damit hatte ich nun nicht gerechnet! Offensichtlich war beim Umpflanzen ein Stück der Wurzel zurückgeblieben. Ich erinnerte mich daran, daß sie ja zu den beliebtesten Rosen der Welt gehörte - natürlich! Sicher war ihre Robustheit eine Eigenschaft, die sie auszeichnete.
Ich beschloss, sie in einen Topf umzupflanzen und diesen neben die "Sankt Andreas" am Ende der Einfahrt zu stellen, in die Nähe des bereits erwähnten Rosenbogens. Die Sonne erreicht diese Ecke bereits am frühen Morgen - der ideale Platz, um bei einer ersten Tasse Kaffee die Anliegen des neuen Tages noch einmal zu überdenken. Auch nach Anbruch der Dunkelheit sitzt man hier gerne ein Weilchen:
Das Backsteinpflaster ist dann noch warm von der Hitze des Tages; das an der nahen Mauer kletternde Geißblatt sowie der Teppich aus weißem Alyssum duften um diese Zeit besonders intensiv. Letzteres nennt man hier auch "Heuningblommetjie" - Honigblümchen -, eine durchaus passende Bezeichnung für diesen beliebten Bodendecker, denn sein Duft erinnert an den von Honig.
Ich halte mich gerne dort auf und konnte so das Gedeihen der Rose gut verfolgen.
Und sie gedieh aufs Beste! Sie nimmt es nicht übel, daß ihr neues Zuhause etwas beengt ist: Der kleine Kübel war alles, was ich damals gerade zur Verfügung hatte. Auch mit der heißen Sonne dort verträgt sie sich, so lange sie täglich gründlich gewässert wird.
Inzwischen neigt sich wieder eine Gartensaison dem Ende entgegen. Rosen, die im Sommer etwas zurückgeschnitten wurden, blühen dann noch einmal so richtig auf; der Neuwuchs trägt viele Knospen - so, als wollten sie, daß man sie bis zur nächsten Rosensaison in guter Erinnerung behalte! Und meine zweite "Königin Elisabeth" stellt keine Ausnahme dar; sie ist bedeckt mit Knospen, und gestern öffnete sich eine erste Blüte.
(Im Foto: Ihre Schwester, die erste "Königin Elisabeth")
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